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Familienfreundlichkeit lohnt sich - auch in der Krise
Westfälische Nachrichten, 19.05.2009

Familienfreundlichkeit lohnt sich - auch in der Krise

Kreis Steinfurt/Hörstel - Im Rahmen der Initiative „Betriebsplus Familie" lud die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) zu einem Vortrag über die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ein. Die Veranstaltung fand in den Räumen der OKE-Gruppe in Hörstel statt.

Landrat Thomas Kubendorff bedankte sich bei OKE-Marketingleiter Frank Giesker: „Die OKE-Gruppe hat kreisweit eine Vorbildfunktion als familienfreundliches Unternehmen und auf unsere Anfrage hin ohne zu zögern ihre Unterstützung zugesagt." 75 Teilnehmer konnte der Landrat begrüßen: „Erwerbstätige mit pflegebedürftigen Angehörigen stehen vor enormen Herausforderungen. Angesichts der demografischen Entwicklung wird dieses Thema in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen", war sich der Landrat sicher.

Dass familienfreundliches Engagement sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen lohnenswert ist, verdeutlichte OKE-Personalleiter Carsten Gellrich: „Wir haben seit Jahren so gut wie keine Fluktuation in der Belegschaft. Und jetzt in der Wirtschaftskrise merken wir, dass unsere Mitarbeiter zu uns halten und unser Engagement mit besonderem Einsatz zurückzahlen. Auch wenn wir als Automobilzulieferer im Moment besonders betroffen sind, werden wir den familienfreundlichen Weg nicht verlassen. Im Gegenteil, wir überprüfen ständig, wo wir uns noch verbessern können."

Hauptreferentin des Abends war die Leiterin des Demenz-Servicezentrums Südwestfalen, Dr. Elisabeth Phillip-Metzen, die sich über die hohe Teilnehmerzahl freute. „Ich finde es ganz toll, wie viele Unternehmen sich trotz Wirtschaftskrise für das Thema interessieren."

In ihrem Vortrag verdeutlichte Phillip-Metzen die Bedeutung des Themas für Familien. Von den 2,13 Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2005 wurden 1,45 Millionen zu Hause von den Angehörigen betreut. Noch gar nicht eingerechnet sind dabei die Betreuungsbedürftigen ohne Pflegestufe.

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen des neuen Pflegezeitgesetzes ging die Referentin auch auf die konkrete Situation für die betroffenen Angehörigen ein. Problematisch seien nicht nur die körperlichen und zeitlichen, sondern vor allem auch die enormen psychischen Belastungen. Hinzu komme, dass die pflegende Tätigkeit zumindest in der Wahrnehmung der Pflegenden gesellschaftlich wenig Anerkennung finde.

Vor diesem Hintergrund erscheint die erste Empfehlung der Referentin für Unternehmen nur logisch: aktiv Unterstützungsbereitschaft signalisieren und über das Thema informieren. Und ganz wichtig: Einen langen Atem bewahren.

Kernaussagen des Vortrags stellt Dr. Phillip-Metzen den Teilnehmern zur Verfügung. Die Handouts „Konkrete Maßnahmen für Betriebe", „Das Wichtigste zum Pflegezeitgesetz" und „Die Pflege älterer Angehöriger" stehen unter www.betriebsplusfamilie.de zum Download bereit. Für Fragen und Anregungen zum Thema stehen die Mitarbeiter der WESt zur Verfügung, Telefon 0 25 51/69 2772.