Das Projekt „Netzwerk FAMILIE - ARBEIT - MITTELSTAND im MÜNSTERLAND – FAMM“ ist abgeschlossen. Diese Projektwebsite www.fam-muensterland.de steht weiterhin für alle Interessierten offen, sie wird allerdings nicht mehr aktualisiert.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch nach Projektabschluss für uns und unsere Partnerorganisationen ein wichtiges Anliegen. Verfolgen Sie auf unserer Homepage www.heurekanet.de, wie wir die Vereinbarkeit in der Gesundheitswirtschaft mit dem Projekt ampaq und im Maschinen- und Anlagenbau mit dem Projekt FAM²TEC voranbringen.


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Hintergrund-Infos

Familienmonitor 2009: Neben dem Staat sind auch die Unternehmen gefordert

Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Institut für Demoskopie Allensbach eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zu Einstellungen und Lebensbedingungen der Familien durchgeführt. Ein Schwerpunkt lag wiederum auf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Demnach sind nur 6 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Unternehmen hier genug tun, 78 Prozent hingegen halten ein größeres Engagement für notwendig.
Im Gegensatz zur dieser eher negativen Einschätzung der Familienfreundlichkeit von Unternehmen generell fällt die Beurteilung des Engagements des eigenen Arbeitgebers etwas positiver aus. Immerhin sehen 37 Prozent der abhängig Beschäftigten (ohne Beamte) beim eigenen Arbeitgeber Bemühungen, auf die Bedürfnisse von Familien Rücksicht zu nehmen. Es zeigt sich allerdings auch ein Nachholbedarf bei einem Teil der Unternehmen: Es sagt mehr als ein Viertel der Beschäftigten, dass ihr Arbeitgeber die familiäre Situation als Privatsache sehe, welche die beruflichen Abläufe nicht stören solle.

Das bedeutendste betriebliche Handlungsfeld für mehr Familienfreundlichkeit ist aus Sicht der Bevölkerung das der flexiblen Arbeitszeiten. Flexible Arbeitszeitregelungen wie Gleitzeit oder Arbeitszeitkonten halten 87 Prozent der Bevölkerung und sogar 94 Prozent der Mütter mit minderjährigen Kindern für die wichtigste betriebliche Regelung. Auch Teilzeitstellen und Sonderurlaub bei Krankheit von Kindern werden von zwei Dritteln der Mütter gewünscht. Ein familienfreundlicher Betrieb ist nach Ansicht von mehr als der Hälfte der Bevölkerung auch dadurch gekennzeichnet, dass er selbst Betreuungseinrichtungen anbietet und auch Vätern problemlos Elternzeit gewährt.

Insgesamt zeigt die Allensbach-Studie, welch hohe Bedeutung der Familienpolitik, aber auch den betrieblichen Bemühungen um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zukommt. Gerade in der Krise wird die Familie als Sicherheitsnetz empfunden, auf das ein Großteil der Bevölkerung baut. Allerdings sind Familien häufig unter Druck, vor allem wenn sie noch kleine Kinder haben. Daher besteht bei der Vereinbarkeit und der Situation in den Betrieben weiterhin ein großer Handlungsbedarf. Hierfür ist vor allem ein bedarfsgerechter Ausbau der Kinderbetreuung für alle Altersgruppen und insbesondere auch Ganztagsbetreuung für Schulkinder erforderlich. Weiterhin sollten auch Unternehmen die Vereinbarkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker fördern, vor allem durch flexible Arbeitszeitregelungen.

Der Familienmonitor 2009 basiert auf einer Bevölkerungsstichprobe von 1.800 Personen, die im April 2009 befragt wurden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre und liefern für Familienpolitiker und Personalverantwortliche wichtige Anhaltspunkte für die eigene Positionierung im Wettbewerb. Gegenstand des Familienmonitors 2009 sind vier Themenkomplexe: das Leben von Familien auf dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Familienfreundlichkeit in den Betrieben und die Familienpolitik mit ihren verschiedenen Handlungsfeldern.

Möglichkeit zum Download des Familienmonitors 2009