Das Projekt „Netzwerk FAMILIE - ARBEIT - MITTELSTAND im MÜNSTERLAND – FAMM“ ist abgeschlossen. Diese Projektwebsite www.fam-muensterland.de steht weiterhin für alle Interessierten offen, sie wird allerdings nicht mehr aktualisiert.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch nach Projektabschluss für uns und unsere Partnerorganisationen ein wichtiges Anliegen. Verfolgen Sie auf unserer Homepage www.heurekanet.de, wie wir die Vereinbarkeit in der Gesundheitswirtschaft mit dem Projekt ampaq und im Maschinen- und Anlagenbau mit dem Projekt FAM²TEC voranbringen.
Kreis Steinfurt - Der Kleine ist acht Monate alt. Das
Elterngeld läuft demnächst aus. Die junge Mutter will wieder arbeiten - doch
wer passt den Steppke auf?
In
dieser Situation suchen viele Eltern nach einer Tagesmutter, der sie guten
Gewissens ihr Kind anvertrauen können. Der Bedarf ist steigend - gute Chancen
also für Frauen, selbst als Tagesmutter zu arbeiten. „Natürlich qualifizieren
wir auch Männer, aber das ist bislang eher die Ausnahme.“, weiß Matthias
Frohoff-Hülsmann, Sachgebietsleiter im Jugendamt des Kreises Steinfurt zu
berichten.
Stichwort Qualifizieren: Wer Tagesmutter werden und mehr als 15 Stunden pro
Woche Kinder betreuen möchte, sollte eine 80-stündige Grundausbildung zur
Kinderta-gespflege absolvieren. Die Fortbildung wird laufend in Steinfurt,
Ibbenbüren und Rheine angeboten. Der Lohn der Mühen: Je höher eine Tagesmutter
qualifiziert ist, desto mehr Geld erhält sie pro Kind. Die Stundenlöhne
variieren von 2,50 bis 4,50 Euro je Stunde und Kind. Diese Kosten übernimmt das
Jugendamt ganz oder teilweise, sofern die Eltern berufstätig oder in Ausbildung
sind.
Um Eltern und geeignete Tagesmütter konkret vor Ort zusammenzubringen, hat das
Jugendamt des Kreises freie Wohlfahrtsträger beauftragt. Das sind die
„Diakonie“ im westlichen und der „Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. (SKF)“
im östlichen Kreis-gebiet. Sie organisieren mit je zwei Mitarbeiterinnen die
„Fachberatung Kindertages-pflege“, bilden also die Tagesmütter aus, beraten und
vermitteln zwischen Angebot und Nachfrage.
„Wichtig ist uns die persönliche Begegnung zwischen der Fachberaterin und der
künftigen Tagesmutter. Dann wird geklärt, welche Betreuungszeiten in Frage
kommen, ob Haus oder Wohnung kindgerecht eingerichtet sind oder was dafür noch
geändert werden müsste“, so Frohoff-Hülsmann. Der gute Kontakt zwischen den
Beraterinnen von Diakonie oder SKF und der Tagesmutter hat viele Vorteile: So
kann passgenau die richtige Tagesmutter für das jeweilige Kind gefunden, die
Qualität der Betreuung und eine fachliche Begleitung der Tagesmütter
gewährleistet werden.
Schließlich ist auf allen Seiten Flexibilität gefragt: Manche Tagesmütter
wollen nur vormittags arbeiten, bestimmte Tage frei halten oder nur ältere
Kinder nach der Schule betreuen. Vielleicht wird ein Tageskind gesucht, das im
gleichen Alter wie die eigenen ist - oder „Tagesmutter“ ist ein Vollzeitjob,
bei dem mehrere Kinder gleichzeitig betreut werden. „Eigentlich ist alles möglich“,
so Frohoff-Hülsmann. „Wir freuen uns über neue, motivierte Tagesmütter, damit
wir für möglichst viele Kinder und Eltern eine gute Lösung finden können.“