Familienfreundliche Unternehmen sollen mit einem Gütesiegel
ausgezeichnet werden - in der Region und später in ganz NRW.
Die aktuelle wirtschaftliche Krise verlangt den Unternehmen im Münsterland
große Opfer ab. MdB Karl Schiewerling,
Vorsitzender des gesellschaftlichen
Beirates sieht in familienfreundlichen Unternehmens-Strukturen Instrumente
der Zukunftssicherung: „Die
mittelständisch geprägten Betriebe des Münsterlandes halten gerade jetzt an
familienfreundlichem Personalmanagement fest, um sich so für die Zukunft zu
wappnen. Wenn die Krise überwunden ist, brauchen die Betriebe gute Mitarbeiter!
Darum suchen sie jetzt nach Sicherheit und Konzepten, die tragen!"
Umso größer sei die Notwendigkeit, mit Geduld und Einfühlungsvermögen die
Firmen bei der Einführung familienfreundlicher Beschäftigungskonzepte individuell
zu unterstützen. Denn „die Verbindung von familienfreundlicher Personalpolitik
und betriebswirtschaftlichen Vorteilen sei vielen Unternehmern noch nicht
klar", so Kirsten Tacke-Klaus von der
Wirtschaftsförderung des Kreises
Coesfeld wfc in der Sitzung des Beirats. Es gelte, zu informieren und zu
unterstützen.
Dr. Benedikt Jürgens von der PEAG HR
Personalentwicklungs- und Arbeitsmarktagentur GMBH in Dortmund hatte auf
der Sitzung des Beirates ein Impulsreferat gehalten. Familienfreundlichkeit und
andere wichtige Personalmanagement-Instrumente würden im derzeitigen wirtschaftlichen
Überlebenskampf allzu oft vernachlässigt, so seine Erfahrung. Deshalb gelte es,
alle denkbaren Fördermöglichkeiten zu prüfen, um Unternehmen bei der Einführung
eines familienfreundlichen Managements zu helfen.
„...haben die Nase voll
..."
IHK-Präsident Hans Dieler wies darauf hin, dass es gerade die
mittelständische Struktur der Wirtschaft in den vier Münsterlandkreisen ist,
die die Unternehmen krisenresistenter mache. Dazu gehöre eben auch ein
spezieller Umgang mit den Mitarbeitern. Auch Handwerkskammerpräsident Hans Rath erklärte, dass die
Mitgliedsbetriebe der HWK oft Familienunternehmen seien, die schon traditionell
eine enge Verflechtung von Arbeitgeber- und Mitarbeiterinteressen vorweisen. Der Hauptgeschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft, Dr. Michael Oelck, warnte gar, das Thema zu
konjunkturabhängig zu sehen: „Viele Mitarbeiter haben die Nase voll von
kurzlebigen Konzernentscheidungen. Die Krise kann auch eine Chance sein, eine
neue Unternehmenskultur zu schaffen!"
Netzwerke zur
Kinderbetreuung bilden
Dafür gebe es aber auch viele fantasievolle Ansätze, die mit wenig
finanziellem Aufwand zu realisieren sind: So würden brauchbare Konzepte zur
Randzeitenbetreuung in Kindertageseinrichtungen die Eltern entlasten und damit
den Unternehmen ein Plus an Flexibilität geben. Dafür machen sich die
F.A.M.M.-Projektbetreuer in den vier beteiligten
Wirtschaftsförderungseinrichtungen stark und bilden Netzwerke zwischen
Jugendämtern, Kindertageseinrichtungen und Unternehmen - mit Erfolg! Karl Schwiewerling steht hierzu im
engen Kontakt mit Bundes-Familienministerin
Ursula Von der Leyen. Ihr Ministerium soll prüfen, ob und inwiefern man
auch die Bildung solcher Netzwerke finanziell unterstützen kann.
Es gibt ein Leben nach der Krise
Im Kreis Steinfurt habe die neueste Konjunkturumfrage unter 300 Unternehmen ergeben, in welchem Umfang die vielzitierte Krise in der Region angekommen sei. Aber man habe auch abgefragt, welchen Stellenwert das Thema Personalmanagement und Familienfreundlichkeit noch bei den Arbeitgebern im Kreis Steinfurt hat, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Kreises Steinfurt, Wolfgang Bischoff. Mit eindeutigem Ergebnis: die überwiegende Zahl der befragten Unternehmen habe dem Aspekt der familienfreundlichen Personalpolitik einen hohen Stellenwert eingeräumt, trotz allem. Auch Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der gfw im Kreis Warendorf, betonte:" Es gibt ein Leben nach der Krise. Auch jetzt und in Zukunft werden gute Leute gesucht. Und mit Familienfreundlichkeit kann man gute Mitarbeiter an seinen Betrieb binden!"
Auftakt im Kreis Warendorf
Schon ein Jahr nach dem Start von F.A.M.M. gibt es viele best-practise-Beispiele aus den vier beteiligten Münsterland-Kreisen. Sie sollen auf einer ersten großen Veranstaltung im Oktober in Warendorf vorgestellt werden. Dort treffen im Unternehmen „Stratos-Ballooning" familienfreundliche Unternehmen auf solche, die es werden wollen. Das Motto der Veranstaltung, die NRW- Arbeitsminister Karl-Josef Laumann persönlich eröffnen wird: „Am Besten beides: Arbeit und Familie!"
Was ist F.A.M.M.?
FAMM steht für das Netzwerk FAMILIE - ARBEIT - MITTELSTAND im MÜNSTERLAND. Das Projekt FAMM verfolgt seit dem 8. Juli 2008 eine gemeinsame münsterlandweite Strategie zur nachhaltigen Verbesserung der Vereinbarkeit von Familien- und Arbeitsleben im ländlichen Raum. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen des ESF durchgeführt. Es wird von den vier Kreisen des Münsterlandes kofinanziert.
Das Projekt FAMM informiert, berät und vernetzt Unternehmen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Kommunen, Arbeitsagenturen, Eltern sowie bürgerschaftlich engagierte Initiativen, Vereine, Verbände im ländlichen Münsterland. Speziell kleine und mittelständische Unternehmen erhalten Begleitung und Beratung auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Personalpolitik. Lokale Bündnisse für Familien werden neu gegründet bzw. verstetigt. Die kreative Entwicklung von flexiblen und passgenauen Lösungen für die Bedarfe von Unternehmen und Familien im Münsterland steht dabei immer im Fokus des Engagements.
Mehr Informationen zu F.A.M.M. :
mike atig
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info@mikeatig.de
02584-413 000
0173-26 33 895
www.fam-muensterland.de
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